An diesem Wochen wird Lama Kelzang eine Brücke schlagen von den frühesten buddhistischen Meditationsanweisungen wie sie sich in “Vier Grundlagen der Achtsamkeitpraxis” (Teil 1) finden hin zu dem Modell der Fünf Pfade zum geistigen Erwachen wie sie die Mahamudra-Tradition beschreibt (Teil 2).
Teil 1
Vier Grundlagen der Achtsamkeitspraxis legte der Buddha im Satipatthana Sutta dar. Es ist eine der wichtigsten Lehren zur Achtsamkeit in der buddhistischen Tradition, denn es bietet einen systematischen Rahmen für die Vertiefung des Bewusstseins und schließlich zur Erlangung der Befreiung. Die vier Grundlagen der Achtsamkeit – Körper, Gefühle, Geisteszustände und Dhammas – bilden eine umfassende Struktur für die Erforschung menschlicher Erfahrung.
Buddhas Betonung auf die Praxis mit Hingabe, klarem Verständnis und Achtsamkeit bei gleichzeitigem Loslassen weltlicher Bindungen deutet darauf hin, dass Achtsamkeit kein passiver Zustand, sondern eine aktive Auseinandersetzung mit Erfahrung ist. Jede Grundlage baut auf der vorherigen auf und führt den Praktizierenden von der groben körperlichen Wahrnehmung zu immer tieferen Einsichten in die Natur des Geistes und der Realität.
Die letzte Kategorie, Dhammas, ist besonders interessant, da sie unübersetzt bleibt. In diesem Kontext bezieht es sich typischerweise auf mentale und erfahrungsmäßige Phänomene, die mit dem Weg zur Erleuchtung in Einklang stehen. Dazu gehören zentrale buddhistische Lehren wie die Fünf Hindernisse (Sinnesbegierde (kamacchanda), Böswilligkeit (byapada), Trägheit und Erstarrung (thina-middha), Ruhelosigkeit und Reue (uddhacca-kukkucca) und skeptischer Zweifel (vicikiccha), die Sieben Faktoren des Erwachens und die Vier Edlen Wahrheiten.
Teil 2
Im traditionellen buddhistischen Rahmen der Fünf Pfade (gemäß der Traditionen des Śrāvakayāna, Pratyekabuddhayāna und Bodhisattvayāna) werden die Stufen im Allgemeinen wie folgt beschrieben:
1. Der Pfad der Ansammlung (saṃbhāra-mārga) – Kultivierung von Verdienst, Weisheit und der Absicht, Erleuchtung zu erlangen.
2. Der Pfad des Nicht-mehr-Lernens (aśaikṣa-mārga) – vollständiges Erwachen (Arhatschaft auf dem śrāvaka-Pfad oder Buddhaschaft auf dem Bodhisattva-Pfad).
3. Der Pfad der Vorbereitung (prayoga-mārga) – Entwicklung tieferer meditativer Einsichten, die zur direkten Erkenntnis führen.
4. Der Pfad des Sehens (darśana-mārga) – die erste direkte, nicht-konzeptuelle Erkenntnis der ultimativen Wahrheit (Leere).
5. Der Pfad der Meditation (bhāvanā-mārga) – Stabilisierung und Vertiefung dieser Erkenntnis durch kontinuierliche Praxis.
Zeitplan
Freitag, 20. März 2026
20:00 Uhr Begrüßung und Einstimmung in das Thema
Samstag, 21. März 2026
07:30 – 08:30 Uhr Meditation
10:00 – 11:30 Uhr Belehrung
15:00 – 16:30 Uhr Belehrung
Sonntag, 22. März 2026
07:30 – 08:30 Uhr Meditation
10:00 – 11:30 Uhr Belehrung
Englisch mit deutscher Übersetzung.
Zusätzlich verwendete Texte zur täglichen Praxis: PDF Download