Abgesehen von einer formellen Meditationspraxis ist die Übung der Geduld die beste Praxis in allen Alltagssituation. Meditationssitzungen können unseren Geist so schulen, dass wir fähiger werden, unter allen Umständen, auch bei schwierigen Erfahrungen, geduldig zu sein.
Geduld im Umgang mit unerwünschten und leidvollen Situationen ist ein echtes Zeichen von meditativer Schulung. Die Übung mag auf dem Meditationsplatz anfangen, doch die wahren Anwendungsgebiete der Geduld sind die Schauplätze und Schlachtfelder des Lebens.
Aus buddhistischer Sicht bedeutet Geduld vor allem die Fähigkeit “nicht durchzudrehen”.
Alte Schriften wie der “Kostbare Juwelenschmuck der Befreiung” von Gampopa oder Shantidevas “Eintritt in den Pfad des Erwachens” beschreiben “Geduld” vor allem als die Geisteskraft nicht in Wut, Zorn und Ärger zu verfallen, sondern auch aus widrigen Umständen immer etwas Heilsames für den Pfad des Erwachens lernen zu wollen. Es ist die Fähigkeit zur unbedingten Friedfertigkeit, die sich nicht von anderen zu Aggressivität anstacheln lässt. Sie lässt uns weisere, statt vorschnelle und von Emotionen getriebene, Entscheidung treffen und wird unsere Kommunikation mit anderen verbessern.
So können sich Meditationserfahrungen von Geistesruhe und Mitgefühl im Leben bewähren und unsere Beziehungen zu anderen und unsere Lebensaufgaben mit der Tugend der Geduld, der 3. Paramita, bereichern und uns zu einem von anderen geliebten und geschätzten Mitmenschen werden lassen.
Lama Sönam unterrichtete in diesem Kurs nicht aus einem vorgegebenen Text, sondern vermittelte die heilende Praxis der Geduld als eigene Herzensunterweisung und leitete dazu geeignete Meditationen an. Er zeigt Wege auf, wie durch die Übung von Geduld ein besseres Leben geführt werden kann.
Das Seminar wurde vom 31.03. – 02.04.2023 durchgeführt.
Englisch mit deutscher Übersetzung.
Zusätzlich verwendete Texte zur täglichen Praxis: PDF Download